Domschatzmuseum, Chur

Umbau/Restaurierung

Durch das neue Domschatzmuseum in Chur, wird ein Teil des Bischöflichen Schlosses, einer der bedeutendsten Profanbauten im Kanton Graubünden, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Museum verfügt über zwei religions- und kulturgeschichtlich voneinander unabhängige Sammlungsbestände. Zum einen ist dies der eigentliche Domschatz, bestehend aus Reliquiaren und liturgischen Geräten und zum anderen der Zyklus der Todesbilder.

Betreten wird das Museum über das rechte Tor in der barocken Westfassade, durch welches man in eine überhöhte, gewölbte Eingangshalle gelangt. Der Empfangsbereich muss auf kleinstem Raum möglichst vielen Bedürfnissen gerecht werden.

Die Pförtnerloge dient zugleich als Ticketschalter, Museumsshop, Büroraum und der Unterbringung von Schliessfächern als auch zur Verwaltung und Steuerung der Museumstechnik. Die Gestaltung der Aussenhülle des Korpus mit Akustikplatten trägt wesentlich zur Verbesserung der Raumakustik bei.

In der Domschatzkammer wurde bei der Präsentation der einzelnen Themen eine konzeptionelle und inhaltliche Steigerung angestrebt, gleichsam dem Durchschreiten einer Kathedrale von West nach Ost. Im Foyer beginnt der Besucher seinen Rundgang mit weltlichen Themen. Im Anschluss daran wird er über die Geschichte des Bistums weiter zum Themenbereich Liturgie geführt und schliesslich gelangt er zum «Heiltum» (dem Reliquienschatz einer Kathedrale), dem Höhepunkt der Ausstellung. Die Ausstellungsvitrinen aus Ulmen-Holz wurden der historischen Bausubstanz vorgelagert. Im rückwärtigen Hohlraum verbirgt sich die Leitungsführung der Museumstechnik.

Im Untergeschoss, welches ursprünglich als Weinkeller genutzt wurde, sind neu die Todesbilder zu sehen. Bei den «Churer Todesbildern» von 1543 handelt es sich um den ältesten, vollständig erhaltenen Totentanz in der Schweiz. Sie umfassen 35 Szenen, die Begegnungen von Lebenden mit dem Tod zeigen. Den Bildern zugrunde liegt die berühmte Reihe von Holzschnitten nach Hans Holbein d. J. (1538/42). Aus klimatechnischen Gründen mussten die Bildtafeln in einem eigens dafür erstellten autonomen und klimagerechten Gehäuse ausgestellt werden. Der gewölbte historische Innenraum wird konserviert und bleibt für die Besucher erlebbar.

 

 

Fertigstellung 2020

Auftraggeber Kathedralstiftung der Diözese Chur 

Fotos 
Ralph Feiner

Arbeitsgemeinschaft mit Gion Signorell, Architekt BSA