Hofbauten Altstadt Chur

Instandsetzung

Von aussen nicht einsehbar liegen die Hofbauten in einem Innenhof inmitten der Churer Altstadt hinter einem gut erhaltenen neuklassizistischen Wohn- und Geschäftshaus an der Reichsgasse. Für die stark zugesetzten Hofbauten, die in ihrer Substanz gefährdet waren, stand kurzzeitig der Abbruch zur Diskussion. Glücklicherweise entschied sich die Bauherrschaft für den Erhalt der beiden Hofbauten, die kultur- und architekturhistorisch von Bedeutung sind. 

Die Hofbauten entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts im Schweizer Holzstil mit den typisch verspielten Elementen im Giebel und den Ortbrettern. Beide nutzten die Fassaden der östlichen und südlichen Nachbarshäuser als Wandabschluss. Das nördliche Hofgebäude diente früher als Waschküche und wurde eingeschossig als Riegelkonstruktion errichtet und mit Bruchsteinen ausgemauert. Der niedrige Dachraum unter dem Satteldach ist nur von aussen über eine Leiter zugänglich und diente als Lager. Im Gegensatz zum massiven Waschhaus ist der südlich gelegene Holzschopf als offene Holzkonstruktion gebaut und mit vertikalen Brettern verkleidet. Das Giebelfeld ist analog dem Waschhaus mit variierenden Ornamentverzierungen ausgeführt.

Aufgrund des baufälligen Zustands galt es eine vorsichtige Instandsetzung in enger Begleitung der Denkmalpflege Graubünden zu verfolgen. Während die Wandflächen und Holzkonstruktionen lokal repariert und mit Kalk- respektive Ölfarbe gestrichen wurden, wurde der Dachaufbau auf beiden Hofbauten ersetzt. Die beiden Hofbauten bieten ideale Räumlichkeiten für Ausstellungszwecke beziehungsweise Atelierarbeiten und bilden als Kulturgut die passende Kulisse für die Kunstgalerie im Erdgeschoss der Liegenschaft.

Instandsetzung 2022

Auftraggeber
Privat

Fotos
Marcel Liesch Architekten