Kirche St. Martin Zillis

Pflegeplan Bilderdecke

Die romanische Bilderdecke der evangelischen Kirche St. Martin in Zillis ist die älteste figürlich bemalte, fast vollständig erhaltene Holzdecke der abendländischen Kunst. Die Bilderdecke, dendrochronologisch datiert ins Jahr 1114, besteht aus insgesamt 153 ornamental gerahmten und bunt bemalten Einzelfeldern. Diese wurden aus Fichtenholzbrettern hergestellt, mit einer Gips-Leim-Grundierung versehen, worauf die Bilder mit Tempera gemalt wurden. Die Bildtafeln erzählen Szenen aus dem Leben Christi sowie des Heiligen St. Martin und stellen in den Randfeldern Meeresungeheuer und in den Ecken die Windengel dar. Die Holztafeldecke hat eine nahezu 900-jährige Geschichte hinter sich, welche ihre Spuren in Form von verschiedensten Schäden hinterlassen hat.

Einen wichtigen Beitrag haben die Restaurierungsmassnahmen 1938-40 und 71 geleistet, bei denen lose Malschichten mit Weizenstärke zurückgebunden wurden und Massnahmen gegen den Holzwurmbefall erfolgten. Nur wenige Randtafeln haben bis heute überlebt, denn bis ins Jahr 1938 war die Holzdecke die einzige Barriere zwischen dem Innenraum und dem Dachraum. 1938-40 wurde oberhalb der Bilderdecke eine dünne Betondecke als Brandschutzmassnahme eingezogen, womit klimatisch gesehen die Decke in den Innenraum zu liegen kam. Gleichzeitig fand eine umfassende Restaurierung statt. Gesichert wurde die Decke in den Jahren 1971-1972, 1994 und 2003-2004. Seit 2009 ist ein dreijähriger Pflegeplan installiert.

Im Zuge dieses vereinbarten Pflegeplans zur Kontrolle und zur frühzeitigen Entdeckung von Schadensprozessen an den Tafeln der Bilderdecke sowie an den Wandmalereien stehen in den Jahren 2018-2020 Zustandsaufnahmen durch die Restauratoren an. Die ständige Kontrolle und Beobachtung dieses einzigartigen Kulturguts ist notwendig und zwingend erforderlich.

 

 

 

 

Auftraggeber
Stiftung Kirchendecke Zillis

Fotos
Marcel Liesch Architekten