Studie Türligarten, Chur

Studienauftrag, Kindertagesstätte und Aula Türligarten

Mit dem wachsenden Bedarf an Kindertagesstätten plant die Stadt Chur im leerstehenden Ökonomiegebäude Türligarten entsprechende Räumlichkeiten für zwei Gruppen einzubauen. Zudem soll die für den Schulbetrieb bis heute fehlende Aula darin integriert werden. Das Vorhaben verspricht Synergien zwischen der Schule und der Tagesbetreuung bezüglich Infrastruktur samt Aussenräumen, Betrieb und Lehre.

Das Ensemble mit dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Ökonomiegebäude und seinen Nachbarsbauten bildet den Hauptzugang zum Schulhaus Türligarten. Das Projekt bettet sich zwischen Stadt und Schulareal ein und verkörpert somit für die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die Ankunftssituation.

Der an den grossen Türligarten angebaute Ökonomietrakt entstand in mehreren Phasen von 1606 bis nach 1800. Auf jedem Gebäudeteil ruht ein eigenständiger Dachstuhl mit unterschiedlicher Firstausrichtung.

Der stattliche Stall bildet die Hülle für die Räume der Kindertagesstätte sowie der Aula. In das historische Ökonomiegebäude wird analog zum bisherigen Innenleben ein Holzbau eingebaut, der zwischen den charakteristischen gemauerten Eckpeilern als neues Element sichtbar wird.

Während die Kindertagesstätte im Erdgeschoss mit Bezug zum Aussenraum angeordnet ist, befindet sich die Aula mit separatem Zugang im Obergeschoss. Ebenfalls auf dieser Etage untergebracht sind die Themenzimmer der Kita sowie die von beiden Nutzungspartien benutzte Küche. Der überschaubare Pausenplatz soll in seiner Ausdehnung und Qualität nicht geschmälert werden. Daher dient das kalt erhaltene Dachgeschoss als erweiterter Schlechtwetterplatz für die Kita. 

Auf die Qualität des historisch gewachsenen Ensembles wird mit der minimalen oberirdischen Erweiterung Rücksicht genommen. Zur Integration der Aussenanlage wird das Thema der quartierstypischen Vorgärten mit den umfassenden Mauern aufgegriffen. Die bestehende Mauer entlang der Bodmerstrasse wird weitergeführt und bildet zusammen mit den Geräteräumen den Abschluss zum Schulareal. Der folglich klar definierte gepflästerte Hof signalisiert durch den Belagswechsel auf Asphalt den versetzten Eingang auf den Schulplatz. Der in zwei Teile gegliederte Pausenplatz bietet auf dem befestigten Bereich Platz für ein Spielfeld und wird durch einen chaussierten Baumgarten ergänzt, in dem die Kinder bedeckt die Pausen verbringen können.

Auftraggeber
Stadt Chur, 7000 Chur

Studienauftrag
Kindertagesstätte & Aula Türligarten, 7000 Chur

2022 Februar